FG Ornithologie und Naturschutz RadebeulProjekteNaturschutz an Kirchtürmen

Naturschutz an Kirchtürmen

Friedenskirche Radebeul

Der Falkenkasten hinter dem Maßwerk; das Anflugbrett ragt heraus. – Foto: Johannes Woldt
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Der Falkenkasten hinter dem Maßwerk; das Anflugbrett ragt heraus. – Foto: Johannes Woldt

Der Turm der Radebeuler Friedenskirche (Radebeul West) wurde vor einigen Jahren umfassend rekonstruiert. Das war eine einmalige Gelegenheit, Nistkästen für Vögel, die in den letzten Jahrzehnten dort beobachtet wurden, zu planen und zu installieren. So wurde ein Nistkasten für Schleiereulen, einer für Turmfalken und zwei für Dohlen im obersten Turmgeschoss eingebaut , jeweils in eine andere Himmelsrichtung weisend.

Turmfalken wurden, gleich nachdem die Gerüste gefallen waren, am Kasten gesichtet. Zu einer Eiablage und Brut ist es allerdings nicht gekommen.

Schleiereulen lieben einen mittels eines Schattenbrettes vollständig abgedunkelten Brutraum. Das hat ein Stadttaubenpaar offensichtlich nicht davon abgehalten, den Kasten für sich in Anspruch zu nehmen. Und Dohlen wurden auch bereits in der Nähe des Kirchturmes gesichtet. Es bleibt zu hoffen, dass die Vögel, für die die Nistkästen gedacht waren, sie in den nächsten Jahren auch in Gebrauch nehmen.

Turmfalken an der Lutherkirche

Kirchtürme und hohe Gebäude sind seit jeher gesuchter Brutplatz für einige besondere an diese Lebensbedingungen in luftiger Höhe angepasste Vogelarten. Seit etwa dem Jahr 2008 beobachtet unsere Fachgruppe, dass Turmfalken an der Radebeuler Lutherkirche brüten, in der ersten Zeit an ungewöhnlichem Ort, in der Kupferkrone eines Seitentürmchens.

Im Jahr 2013 boten wir dem Brutpaar einen anderen, geräumigeren und nicht so dem Wetter ausgesetzten Nistplatz, in einem eigens dafür gebauten Kasten auf dem Sims eines Rundbogenfensters an der Ostseite. Der Kasten wurde sofort angenommen und seit dem bringt ein Brutpaar regelmäßig vier bis sechs Junge zur Welt und versorgt sie, bis sie flügge werden und dann auch bald selbst ein eigenes Revier suchen und beziehen.

Der Nistkasten wurde in darauffolgenden Jahren mit zwei seitlichen Endoskopkameras ausgestattet, so dass in einem Computer im Turmgeschoss das Brutgeschäft, von der Eiablage bis zum Verlassen des Kastens, beobachtet werden kann. Die Bilder sind im Moment noch etwas unscharf, weil die eine Kamera nur auf kürzere Entfernungen scharfe Bilder liefert. Eine Verbesserung ist geplant.


Jetzt ist Fütterung angesagt: Die Jungen sind gerade eine Woche alt. Mit den 2017 beobachteten sechs Jungvögeln lagen unsere Falken über der durchschnittlichen Anzahl von 4,7. – Foto: Johannes Woldt
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Jetzt ist Fütterung angesagt: Die Jungen sind gerade eine Woche alt. Mit den 2017 beobachteten sechs Jungvögeln lagen unsere Falken über der durchschnittlichen Anzahl von 4,7. – Foto: Johannes Woldt
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