FG Ornithologie und Naturschutz RadebeulProjekteBetreuung Orchideenstandorte

Betreuung von Orchideenstandorten

Breitblättriges Knabenkraut – Foto: Bernd Voigtländer
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Breitblättriges Knabenkraut – Foto: Bernd Voigtländer

In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Meißen und dem Naturschutz- Institut Dresden betreuen unserer Mitglieder einige Wiesen mit Orchideen-Vorkommen in und um den Friedewald.

Es handelt sich vor allem um das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und das Fuchs´sche Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii).

Leider gibt es nur noch wenige Bestände. Das liegt vor allen an der „komplizierten“ Vermehrung der Pflanzen und an den speziellen Standortansprüchen. Nachkommen entstehen über Tochter-Wurzelknollen und durch die winzigen, fast staubfeinen Samen (eine Frucht kann bis 6000 Samen enthalten). Im Gegensatz zu den meisten Samen unserer heimischen Pflanzen enthalten diese kein Nährgewebe. Keimung der Samen und Wachstum der Pflanze erfordern deshalb die Symbiose mit speziellen Bodenpilzen (Mykorrhiza-(griechisch Pilzwurzel ), das heißt eine Lebensgemeinschaft von Pilz und Pflanze. Diese Pilze „infizieren“ gleichsam den im Samen enthaltenen Embryo und versorgen ihn mit Nährstoffen.

Das ist der wesentliche Grund, dass ein Ausgraben von Orchideen und Pflanzen in den eigenen Garten oder einen anderen Standort keine Aussicht auf Erfolg hat, weil diese Symbiose für Entwicklung und Wachstum der Orchideen notwendig ist. Liebhaber von Freiland-Orchideen sollten sich in einem spezialisierten Gartenbaubetrieb beraten lassen.

Die Knabenkräuter wachsen auf nährstoffarmen, feuchten Standorten. Um ein Ausreifen der Samen an der Pflanze zu ermöglichen, ist eine späte Mahd der Wiese (Mitte bis Ende Juli) Voraussetzung. Das Mähgut muss, oft mit großem Aufwand, von der Fläche entfernt werden und hat in der Regel keinen großen Futterwert mehr.

Solche Standorte, verbunden mit der angeführten Bewirtschaftung, werden leider immer weniger und deshalb sehen wir es als einen wichtigen Teil der Arbeit unserer Fachgruppe an, solche Standorte zu erhalten, zu pflegen und zu dokumentieren.

Kennen Sie einen solchen Standort, sollten sie sich vom Wiesenrand her an den Pflanzen erfreuen. Besonders die Fotografen meinen oft, inmitten des Bestandes fotografieren zu müssen. Mit einer längeren Brennweite kann man vom Wiesenrand genauso gut ein Foto „schießen“.

Bernd Voigtländer

Mitglied der Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz



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