Standortpflege zur Erhaltung des Standortes von Lungenenzian
Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) ist eine in Sachsen vom Aussterben bedrohte Art. Von nur noch 5 sehr kleinen Vorkommen befindet sich Eines im Gebiet unserer Fachgruppe. Nach dem Jahr 2000 ist die Zahl blühender Sprosse rapide zurückgegangen. Eine späte Mahd nach Abreife der Samen wird seit Jahrzehnten durchgeführt.
Zwei Erhaltungsprojekte des Naturschutzinstituts Dresden (NSI) bewirkten leider nur eine kurzfristige Bestandserhöhung. Im Jahr 2019 wurde in einer Masterarbeit an der TU Dresden die derzeitige Situation analysiert und daraus Empfehlungen für die Erhaltung abgeleitet.
Am Wiesenrand stehende Pappeln bewirken eine Verbuschung durch Pappelsämlinge, die die noch vorhandene Pfeifengraswiese stark dezimieren. Die Verstaudung des Habitats erhöht die Verfilzung der oberen Bodenschicht. Dadurch gibt es kaum offene Rohbodenstellen, sodass die winzigen Samen kaum Chancen zum Keimen haben. Alle bisherigen Maßnahmen zur Erhaltung und Erhöhung des Bestandes im Rahmen der naturschutzfachlichen Möglichkeiten haben den Rückgang bisher nicht aufhalten können.
Mitglieder unserer Fachgruppe bemühen sich weiterhin, gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem NSI und dem Botanischen Garten Dresden, den Lungenenzian auf diesem Standort zu erhalten.
Bernd Voigtländer
Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz Radebeul
